Geschichte

Geschichte des Eissportzentrums Erfurt

Der Anfang

Selbsthilfe

Von 1948 bis etwa 1953 konnten Eishockey- und Eiskunstlaufsportler auf die Tennisanlage in der Rudolfstraße als ihre Wettkampf- und Trainingsstätte zurückgreifen, die mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr zu Beginn der kalten Jahreszeit in eine Spritzeisbahn verwandelt wurde.

Neuorientierung

Ab 1957 wurde, nachdem ein Neuaufbau im Erfurter Eissport eingesetzt hatte, die erste Kunsteisbahn in der heutigen Arnstädter Straße errichtet. Am 29.12. des Jahres wurde die vierte Kunsteisbahn dieser Art in der damaligen DDR den Erfurter Eishockeyspielern und Eiskunstläufern übergeben. Zur Eröffnung tauchte die Flutlichtanlage das Spielfeld in ein gleißendes Licht und dann begann auf der glitzernden Fläche die Premiere der Eishockeyspieler.

Enge

Zum Ende der 60er Jahre begannen die Trainingszeiten auf der Kunsteisbahn für alle Freunde des Eissports knapp zu werden. In den späteren Jahren konnten die Eisschnelllauftalente nicht auf heimischen Eis trainieren und wurden zum Sportclub Karl-Marx-Stadt (heute: Chemnitz) delegiert.

333-Meter-Bahn

In den Jahren 1981/82 fanden weitere Bauarbeiten zum Eissportzentrum neben dem damaligen Georgi-Dimitroff-Stadion statt. Die 333-Meter-Bahn wurde am 04.11.1982 mit einem internationalen Eisschnelllaufwettbewerb eingeweiht. Im Zuge des 2. Bauabschnitts entstand neben dem Eisoval als kompletter Neubau eine Eishalle.

400-Meter-Bahn

Im April 1996 konnte mit 6-wöchiger Verzögerung Langersehntes in Angriff genommen werden. Die Erfolge der Erfurter Eis-Asse, die Tatsache, dass kein wettkampfnahes Training auf der 333-Meter-Bahn mehr gegeben war und der Ansturm der Erfurter Hobbyläufer zum öffentlichen Laufen waren die Grundlage für die Entscheidung zum Bau einer 400-Meter-Bahn.

Die moralisch verschlissene und technisch veraltete Anlage wurde durch einen Neubau ersetzt, der auch Wettkämpfe auf nationaler und internationaler Ebene zuließ.

40 Firmen waren am Bau beteiligt. 90 km „Eisleitung“ wurden nach internationalem Standard verlegt. 20 t Ammoniak als Kühlmittel sind notwendig, um die kühle Idealtemperatur von 2 Grad minus zu garantieren. Kernstück der neuen Anlage ist die technische Anlage zur Eisgewinnung. Vom Rand der Eisbahn führen mannshohe Gänge zu den Verteilerstellen der Eisfläche. Ein Tunnel unter der Eisbahn ermöglicht den Zugang zur Hockeyfläche und dem Innenbereich. Das Funktionsgebäude wurde völlig entkernt und neu aufgebaut. Weiterhin wurden in der Bauphase Modernisierungen in der Eishalle u. a. zum Betreiben einer Gaststätte vorgenommen. Bereits in dieser Bauphase wurden die erschließungstechnischen Vorbereitungsarbeiten für eine mögliche Überdachung durchgeführt.
Die Baukosten von insgesamt auf 23,3 Mio. DM wurden mit 41,3 % von der Stadt Erfurt, 25,7 % durch das Land Thüringen und 32,9 % durch das Bundesinnenministerium finanziert.

Im Dezember 1996 stand in Erfurt eine Eisschnelllaufanlage zur Verfügung, die dem Leistungssport, dem Schul- und Vereinssport sowie dem öffentlichen Laufen Bedingungen nach den neuesten Erkenntnissen bot.
53 % mehr Eisfläche gaben jetzt auch die Möglichkeit, eine der 3 Eisflächen immer für das öffentliche Laufen nutzen zu können.

Die Unterhaltungskosten des Eissportzentrums erhöhten sich, trotz der um die Hälfte erweiterten Eisfläche, nur um 200 000 Mark auf 1,7 Mio. DM.

Sommernutzung

Ab dem Frühjahr 1997 war eine ganzjährige Nutzung gewährleistet. Die oberste Betonfläche der Bahn und des Outdoor-Feldes waren so gewählt, dass in der eisfreien Zeit die Nutzung als Rollschuh- und Inlinebahn bestand.

Eisschnelllaufhalle

Der schon in den Jahren 1995/96 bestehende Wunsch nach einer Überdachung der Eisschnelllaufbahn wurde mit dem Beginn der Bauarbeiten zur Gründung für das Hallentragwerk im Mai 2000 Realität. Im November 2000 begann die Vorfertigung für das Hallentragwerk. Die Montage vor Ort im Eissportzentrum begann Anfang April 2001. Seit Juni des Jahres sind die Arbeiten zur Installation der Haustechnik in vollem Gange. Das Baugeschehen fand mit dem Richtfest am 12. Juli seinen vorläufigen Höhepunkt. Durch die Überdachung wird es möglich sein das Oval ca. 2 Monate im Jahr länger als bisher zu vereisen. Für Leistungs- und Hobbysportler ergibt sich damit eine zeitlich höhere Nutzungsmöglichkeit.

Eröffnung

Am 21.12.2001 wurde von Oberbürgermeister Manfred Ruge unter Teilnahme von Bundesinnenminister Otto Schily und Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel die“Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle“ feierlich dem Leistungssport und der Erfurter Bevölkerung übergeben. Nur 14 Tage bzw. 3 Wochen später erlebte sie mit der Deutschen bzw. Europameisterschaft im Eisschnelllauf ihre „Feuertaufe“.

Eisstadion in den 50iger Jahren
Blick in Richtung heutiger Landtag
Eisstadion 1968
Neubau Eisschnelllaufhalle 10.05.2001
Schlüsselübergabe durch den damilgen Overbürgermeister Manfred Ruge